Im Herbst 2019 hat der Künstler Lee Mingwei Open Calls veröffentlicht, um Berliner*innen als Gastgeber*innen in seine Ausstellung „禮 Li, Geschenke und Rituale“ einzubinden. Im Rahmen des Projekts „The Living Room“ sind diese Gastgeber*innen eingeladen, ihre persönlichen Sammlungen auszustellen.
Die Caruso Kronenboden Sammlung wurde u. a. ausgewählt.
Teile der Sammlung sind vom 27. Mai bis zum 1. Juni im Gropius Bau zu sehen. Am Donnerstag, dem 28. Mai um 16 Uhr, Sonnabend, dem 30. Mai um 14 Uhr und Sonntag, dem 31. Mai um 16 Uhr wird Karen Stuke als Gastgeberin vor Ort sein um die Sammlung zu präsentieren, Geschichten zu erzählen und um das Grammophon anzuschmeißen um Caruso wieder singen zu lassen.
Caruso sings again ist ein fortlaufendes künstlerisches Recherche- und Forschungsprojekt über Enrico Carusos Leben und die Geschichten seiner Zeit bis zur Gegenwart.
Es geht nicht darum zu zeigen, dass Caruso der beste Tenor aller Zeiten war. Das könnte man trotz der historischen Aufnahmen nicht beweisen. Was würde uns das auch sagen?
Es geht vielmehr um den Umgang mit ihm. Der Umgang mit seiner Stimme. Der Umgang mit ihm als Person und als Star, Legendenbildung und Marketing. Die Bezüge zu ihm, die Technik, die Verbreitung seiner Stimme. Und um den Umgang mit seinem Namen bis heute.
Es geht um mediale Bezüge – schon vor hundert Jahren haben Zeitungen ihn als Start erst gemacht und dann kritisiert. Es geht um die Bücher und Biografien die teilweise nicht korrekt sind und dennoch an der Legendenbildung Teil haben und den Mythos verstärken.
Caruso sings again Collection ›››
Foto: Laura Fiorio/Installationsansicht Lee Mingwei: 禮 Li, Geschenke und Rituale, Gropius Bau, Berlin, 2020